Jahresbericht 2017
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Ortsverband Seligenstadt-Hainburg-Mainhausen
Die Landschaftspflegemaßnahmen in Hainburg und Zellhausen wurden unterstützt von einer Bundesfreiwilligendienstlerin des NABU-Kreisverbandes und vielen BUND/AMU-Aktiven fortgeführt. Heckenrückschnitt und Entbuschungen auf den Streuobstwiesen, die Bekämpfung der Herkulesstaude und der Traubenkirsche, Obstbaumschnitt, 17 Neupflanzungen im Elmstal und das Mulchen von Brachflächen wurden durchgeführt. Auch 2017 erfolgten die naturkundlichen Exkursionen des BUND vor Ort wie die Wasservogelbeobachtung, der Frühblüherrundgang und der Naturerlebnistag in der Tongrube Hainstadt sowie ein Rundgang im FFH-Gebiet der ehemaligen Sendefunkanlage Zellhausen. Mehrere Maßnahmen der Landschaftspflege (Obstbaumpflege und Pflanzungen) und der Solarfrühschoppen am Tag der erneuerbaren Energien wurden gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft „Mensch und Umwelt“(AMU) durchgeführt. Bei der Jahreshauptversammlung im März referierte Regine Barth vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung zum Thema „Die Zukunft des Luftverkehrs und der Lärmminderung am Rhein-Main Flughafen“.
Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz und der THW-Jugend erhielt der BUND den Umweltpreis des Kreises Offenbach 2017 für den Einsatz am Krötenzaun an der Landesstraße am Königssee.
Mit dem Erwerb eines Grundstückes am Ende der Wiesenstraße in Klein-Krotzenburg und seiner naturgemäßen Herrichtung wurde die Möglichkeit für Naturerfahrung und – bildung für Kinder in Hainburg eröffnet. Dank hunderter Arbeitsstunden unter Mithilfe von Langzeitarbeitslosen und Flüchtlingen und dem Einsatz von ca. 3.000 EUR konnten seit 2016 illegale Hütten und Müll von dem Grundstück entfernt und der Tümpel entschlammt werden. Sechs Container mit Eternit, Bauschutt und Altholz wurden entsorgt. Entsprechend den Vorgaben des Bebauungsplans wurden auf der Ausgleichsfläche Thujas, Tannen und exotische Gehölze entfernt, sowie das Tümpelufer und Bachbett entmüllt. So konnte das Grundstück in einen Zustand versetzt werden, wie es einem Landschaftsschutzgebiet entspricht und den Namen Hainburger Naturschutzzentrum (HAINZ) verdient. Mit Kindern wurden auf dem Grundstück mehrere „Insektenhotels“ errichtet und ein Beet angelegt, sowie zahlreiche Nisthilfen gebastelt und aufgehängt. Kritik wird an der Verfügung der Unteren Naturschutzbehörde geübt, die die Entfernung einer Komposttoilette und eines Aussichtspunktes (Baumhaus) veranlasst hat. Die Initiative für eine Kinder- und Jugendfarm traf sich regelmäßig im HAINZ und hofft nach wie vor auf Unterstützung für das Kinderprojekt durch die Gemeindevertretung.
Der BUND Ortsverband Seligenstadt-Hainburg-Mainhausen wurde am 22. Januar 1988 gegründet und feiert in 2018 sein 30-jähriges Bestehen und rückblickend viele Erfolge:
Auf der bayrischen Mainseite steht kein Atomkraftwerk, keine Atommüllverbrennungsanlage und kein Kohlekraftwerk mehr, alle Kraftwerksstandorte auf der Hessenseite wurden nicht realisiert, ein Kohleblock 6 am Standort Staudinger nicht gebaut und die Blöcke 1 bis 3 stillgelegt. Eine Giftmülldeponie in Mainhausen und eine Bundesstraße durch die Naherholungsgebiete und heutigen Naturschutzgebiete der Altmainarme zwischen Seligenstadt und Hainburg wurde verhindert. Bürgersolaranlagen und Landschaftspflegemaßnahmen zählen zu den Aktivposten der letzten Jahre.
2018 hat der Ortsverband 267 Mitglieder und verminderte seinen Finanzbestand in 2017 um 2 238,12 € auf 16 573,21 €, bei Einnahmen von 3 479,13 € und Ausgaben von 5 717,25 €.