Jahresbericht 2015
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Ortsverband Seligenstadt-Hainburg-Mainhausen
Seit der Gründung des Ortsverbandes Seligenstadt-Hainburg-Mainhausen 1988 hatten die Aktiven viele umweltbeeinträchtigende Projekte abzuwehren. Auf der bayrischen Mainseite steht heute kein Atomkraftwerk, keine Atommüllverbrennungsanlage und kein Kohlekraftwerk mehr, alle Kraftwerksstandorte auf der Hessenseite wurden nicht realisiert, Giftmülldeponie und Bundesstraße durch die Naherholungsgebiete und heutigen Naturschutzgebiete der Altmainarme wurden verhindert.
2015 wurde mit einem finanziellen Beitrag des BUND eine weitere Bürgersolaranlage an der Hainstädter Großsporthalle installiert und am Tag der erneuerbaren Energien beim neunten Hainburger Solarfrühschoppen eingeweiht. Die Mittel dazu stammten aus dem Klagefond gegen den geplanten Bau eines sechsten Kohleblocks am Standort Staudinger, welcher von der Firma e.on nach Genehmigung aufgegeben wurde.
Die Landschaftspflegemaßnahmen rund um Hainburg wurden mit Unterstützung von zwei Bundesfreiwilligendienstlern und zwei Arbeitsgelegenheitsstellen von pro arbeit intensiviert. Heckenrückschnitt und Entbuschungen auf den Streuobstwiesen sowie die Beseitigung illegaler Bauten, Obstbaumschnitt und das Mulchen von Brachflächen wurden durchgeführt. Ein in Hainstadt erworbenes Grundstück am Schönfelder Weg wurde mit alten Obstsorten bepflanzt und musste in diesem Sommer häufig bewässert werden. Auch in der Gemarkung Zellhausen wurden vier Grundstücke mit Mitteln der Ausgleichsabgabe erworben und einer intensiven Pflege unterzogen um langfristig Sandmagerrasen und Streuobstwiesen dort zu erhalten. Aus Eigenmitteln des Orts- und Kreisverbandes konnte ein Grundstück in Klein-Krotzenburg am Bachgraben erworben werden. Dort mussten illegale Bauten und viel Müll entsorgt werden.
In 2015 wurden die naturkundlichen Exkursionen des BUND wie Frühblüherrundgang und der Naturerlebnistag in der Tongrube Hainstadt sowie mehrere Maßnahmen der Landschaftspflege (Obstbaumpflege und Pflanzungen) gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft „Mensch und Umwelt“ Hainburg (AMU) durchgeführt. Die Begehungen am NSG Bongsche Kiesgrube erfolgten gemeinsam mit dem Gebietsbetreuer Marcus Beike von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). Mit Hartmut Müller wurde eine sehr interessante Fledermausexkursion im Seligenstädter Stadtwald und eine Orchideen und Feldlerchenbeobachtung im NSG Affelderchen in Klein-Welzheim durchgeführt.
Die aktuellen Mitgliederzahlen und der Kassenbericht werden auf der Jahreshauptversammlung am Mittwoch, 16. März 2016, um 19.30 Uhr bekanntgegeben. Ab 2O Uhr ist ein Vortrag von Alexander Vorbeck vorgesehen, der unter dem Titel „Quo vadis Streuobst?“ die Zukunft der alten Obstbaumbestände und der Neupflanzungen thematisiert.
Thorwald Ritter